Carpfriends
Mittelfranken

Anfüttern- Was Karpfen wollen!

Anfüttern- Was Karpfen wollen!

 
Jeder der schon mal Vögel gefüttert hat weiß, wenn man füttert, dann finden sich immer mehr Vögel am Platz ein. So verhält es sich auch mit den Karpfen. Zum modernen Karpfenangeln gehört das Füttern einfach meistens dazu! (Ausnahmen bestätigen die Regel!) Beim Füttern muss man jedoch einiges beachten! Zunächst sollte man sich Gedanken machen, wo man füttert. Es bringt nichts sein Futter dort einzubringen, wo die Karpfen nur 1x im Monat zufällig vorbei kommen. Mehr Sinn macht es auf den Fressplätzen und den Zugrouten der Fische zu füttern, da sie dort unser Futter wesentlich schnelles und zuverlässiger finden. Was solche Plätze sind und wo man sie findet könnt ihr im Bericht „Stellensuche“  nachlesen, dort haben wir uns schon mal mit diesem Thema auseinander gesetzt. Hier wollen wir uns auf das was beschränken!...
 
Bevor man füttert, braucht man selbstverständlich erst einmal das Futter! Hier hat man sehr viele unterschiedliche Futtermittel zur Auswahl, denn unsere Lieblinge haben einen wirklich breit gefächerten Speiseplan. Nun wollen wir die einzelnen Futtermittel noch mal etwas genauer betrachten.
Zunächst wäre da mal sämtliche Arten von Partikeln, wie zum Beispiel Mais, Weizen, Hanf, Erdnüsse, Tigernüsse und Kichererbsen. Alle diese Partikel werden von den Karpfen gern gefressen, je nach Gewässer kann die Fängigkeit einzelner Sorten jedoch variieren. Der Vorteil von Partikeln liegt darin, dass sie einfach zu beschaffen und dazu meistens noch sehr günstig sind, lediglich Tigernüsse sind etwas kostspieliger. Des Weiteren finden Partikel immer Abnehmer, so dass sie nur selten ungenutzt im Wasser liegen bleiben! Durch die relativ kleinen Körnen, beschäftigen sie die Fische und veranlassen sie dazu länger am Futterplatz zu verbleiben, da sie länger suchen müssen. Ebenso werden sie dadurch in Bewegung gehalten. Allerdings kann man mit Partikeln nicht gezielt auf große Karpfen füttern, da auch Rotaugen, Brassen, Schleien und kleine Karpfen, Partikel nicht verschmähen. Ganz wichtig ist, dass man die Partikel vor dem füttern einweicht und kocht!!! Durch das Einweichen und Kochen, nehmen die Partikel Flüssigkeit auf und quellen auf. Grundsätzlich sollte man die Partikel für 24 Stunden quellen lassen. Ihr werdet überrascht sein, wie viel Wasser zum Beispiel Mais aufnehmen kann! Wer möchte kann hier bereits Flavour ins Wasser geben. Anschließend, sollten die Partikel gekocht werden, die Zeit ist je nach Sorte unterschiedlich, aber mit einer halben Stunde sollte man ganz gut liegen. Durch das Quellen und Kochen, werden die Partikel für die Fische bekömmlicher, ansonsten würden sie im Magen des Fisches beginnen zu Quellen, was nicht unbedingt optimal für den Fisch wäre. Wer nach dem Fischen noch gekochte Partikel übrig hat, kann diese getrost einfrieren und beim nächsten Fischen wieder auftauen, dies ist kein Problem. 
                                      
                
 Partikel eine kostengünstige Möglichkeit Karpfen anzulocken!

Wer in Angelläden in die Regale blickt sieht eine unglaubliche Auswahl an unterschiedlichem Grundfutter. Dieses besteht meistens aus unterschiedlichen Mehlen und ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen, sowie in unterschiedlichen Zusammensetzungen erhältlich. Auch die Konsistenz oder das Gewicht kann variieren. Die verschiedenen Grundfutterarten, sind je nach gedachtem Einsatzgebiet, sprich See oder Fluss unterschiedlich zusammen gesetzt. Normalerweise binden Grundfutter die für Seen gedacht sind schlechter und die Ballen lösen sich im Wasser schneller auf, der Sinn besteht darin eine möglichst große und auffällige Futterwolke zu bilden, die die Fische auf sich aufmerksam macht. Im Fluss hingegen soll das Grundfutter viel mehr andere Futtersorten wie Partikel, Boilies oder Pellets binden und am Futterplatz halten. Das bedeutet, dass dieses Futter stärker bindet und erst am Grund nach und nach auseinander bricht. Wodurch lediglich kleine Futterbrocken freigespült werden und sich eine verführerische Futterspur genau zum Futterplatz bildet. Alles in allem ist solches Grundfutter nicht als richtiges Futter, sondern ist viel mehr als Attraktor gedacht. Es soll die Fische durch Geruch und optische Reize auf den Futterplatz aufmerksam machen ohne richtig zu sättigen. Wie schon erwähnt, kann man einem solchen Grundfutter noch unterschiedliche Bestandteile hinzufügen, z.B. Partikel, Boilie, Pellets usw. Da solche Grundfutter nicht immer ganz billig ist, kann man es auch getrost mit Paniermehl „strecken“. Beim Zusammenmischen ist vor allem auf den richtigen Wasseranteil zu achten. Je nach Gewässerbedingungen, darf das Futter nicht zu stark bzw. zu schwach kleben, die Konsistenz lässt sich gut über den Wasseranteil steuern. Am Besten man kontrolliert die Zusammensetzung vor dem eigentlichen Füttern in kleinerem Rahmen im Flachwasser, dort kann man gut beobachten wie sich das Futter verhält, wann es auseinander bricht und was man gegebenen Falles noch verändern muss. 

                 
 Grundfutter entfaltet im Wasser seine große Lockwirkung.
Ein weiteres Mittel um Karpfen anzulocken sind so genannte Pellets. Auch diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Die am meisten verwendeten Pelltes sind wohl, die sogenannten Hallibut Pellets (zu deutsch, Heilbuttpellets). Diese bestehen hauptsächlich aus unterschiedlichen Fischmehlen und werden in norwegischen Fischfarmen zur Aufzucht von Heilbutten verwendet, aber auch unsere heimischen Karpfen verschmähen diesen Köder nicht. Mittlerweile sind Pellets aber auch schon in anderen Geschmacksrichtungen in den Geschäften erhältlich, des Weiteren kann man sie in unterschiedlichen Durchmessern und mit oder ohne Loch erstehen. Das besondere an Pellets ist, dass sie nicht wie die gekochten Boilies eine feste Kugel bilden und diese im Wasser auch über Stunden bei behalten, sondern anfangs fest sind, sich jedoch nach und nach im Wasser auflösen. Dies macht sie vor allem zum Anfüttern sehr interessant, da sich durch das Auseinanderbrechen eine verführerische Futterspur bzw. Duftwolke bildet. Das Auflösen dauert je nach Größe, Wassertemperatur, Weißfisch- und Krebsbestand und Fettgehalt unterschiedlich lange. Die Spanne bewegt sich von 2 – 12 Stunden. Zum Anfüttern eignen sich Pellets mit 16mm sehr gut, da sie eine sehr kleine Portion darstellen und sich sehr schnell auflösen, wodurch in kurzer Zeit eine große Lockwirkung erreicht wird. Will man die Pellets auch als Hakenköder verwenden, sollte man zu größeren Pellets greifen, sprich 22mm aufwärts, diese halten wesentlich länger am Haken. Neben der fischigen Variante gibt es Pellets jedoch auch noch in anderen Ausführungen. So zum Beispiel als Hanfpellets oder für Graskarpfen in bestimmten pflanzlichen Zusammensetzungen. Auch diese lösen sich mit der Zeit auf und locken die Fische zuverlässig an den Angelplatz. Auch Pellets lassen sich gut mit anderen Futtermitteln, wie zum Beispiel Mais oder Weizen kombinieren. 

           
 Pellets lösen sich im Wasser nach und nach auf uns lotsen so die Fische auf den Futterplatz.
Last but not least, der gute alte Boilie. Auch er kann dazu benutzt werden um Karpfen an unseren Futterplatz zu locken. Boilies bestehen, wie die meisten von euch wissen werden aus verschiedenen Mehlen, die mit Eiern und Flavour (Geschmacks- und Geruchsstoff) vermischt und zu kleinen Teigkügelchen geformt, gekocht und getrocknet werden. Durch das Kochen erhalten die Boilies ihre harte Konsistenz. Neben Mehlen werden ihnen zum Teil noch diverse Krustentiere, wie Bachflohkrebse oder andere natürliche Attraktoren hinzugefügt. Boilies gibt es in den abenteuerlustigsten Geschmacksrichtungen, von fischig, über würzig bis hin zu fruchtig, liegen sie in den Regalen der Angelgerätehändler. Ebenso kann man sie in den unterschiedlichsten Größen erstehen, von 10mm bis hin zu 30mm ist alles möglich. Wer möchte kann sich auch seine eigenen Murmeln zu Hause machen. Rezepte findet man im Internet zu hauf. Wir persönlich greifen meist auf Fertigboilies zurück, auch diese funktionieren. Für einen guten, fängigen Boilie muss man dann jedoch schon mal 7-8 € pro Kilo hinblättern. Wie schon gesagt, gibt es Boilies nicht nur in verschiedenen Geschmacksrichtungen, sondern auch noch in diversen anderen Variationen. So wurden Boilies mit sich im Wasser auflösender Hülle entwickelt. Boilies die nicht mehr gekocht sondern, lediglich noch gegart werden um die Inhaltsstoffe vollends zu erhalten. Boilies mit Teigmantel, der nach und nach zerbricht und vieles mehr. Boilies eignen sich in vielen Arten zum Füttern. Zerbrochen oder halbiert kann man sie in Grundfutter mischen, man kann sie allein füttern oder in sämtlichen Kombinationen, zusammen mit den bereits genannten Futtermitteln. Boilies bieten dem Angler den Vorteil, dass sie für Weißfische oftmals zu groß oder zu hart sind. Will man also nur Karpfen an seinen Futterplatz lotsen, so sollte man allein und ausschließlich mit Boilies ab 20mm füttern, da diese für Weißfische uninteressant sind. An kleineren Kugel vergreifen sich auch schon mal Brassen und Schleien. 

           
 Boilies gibt es in unzähligen Varianten.
Ihr seht also, wir Angler haben viele Möglichkeiten um unsere geliebten Bartelträger auf uns aufmerksam zu machen. Die Kombinationsmöglichkeiten beim Füttern sind schier unerschöpflich. An eines sollte man beim Füttern jedoch immer denken, wir wollen die Karpfen nur auf uns aufmerksam machen und nicht ein Fast Food Restaurant für Fische aufbauen. Es ist nicht notwendig, dass die Karpfen immer ein Maxi Menü, oder einen ganzen Berg an Futter vorfinden, ein Happen reicht oftmals. Also sollte man immer auf die Dosierung achten, aber dazu an anderer Stelle mehr.


           
 Diesem Karpfen hat das Futter offensichtlich geschmeckt.
Andi und Michi.
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden