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Mittelfranken

Main-Donau-Kanal

 

Der Main-Donau Kanal 



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Allgemeines:
Der Main- Donau Kanal ist, wie der Name schon sagt, eine Verbindung zwischen Main und Donau. Aufgrund dieser Eigenschaft, stellt er eine wichtige Schifffahrtslinie da, weswegen der Schiffverkehr in den letzten Jahren auch enorm zugenommen hat, sowohl die Anzahl der Fracht- als auch die Anzahl der Ausflugsschiffe ist die letzten Jahre gestiegen. Der Kanal ist im Durchschnitt 50 – 70m breit und 4-5m tief. Die Breite kann je nach Abschnitt variieren, so ist er an der einen Stelle mal etwas breiter und an der anderen etwas schmaler. Der Kanal wird durch Schleusen geteilt, die für die Schifffahrt notwendig sind, im Schleusenbereich ist das Fischen verboten. Dank der Schleusen und dem ständigen Umpumpen von Wasser, muss man sich auch auf ständig wechselnde Strömungsrichtungen einstellen (mal von rechts, mal von links, mal viel mal wenig Wasser!), diese können fast im Minutentakt wechseln, was hier und da ziemlich nerven kann! Der Kanalverlauf an sich ist von Monotonie geprägt. Interessante Kannten, Rückströmungen oder interessante Uferpartien sind extrem selten, in 95% der Fälle sieht das Ufer gleich aus. Dies macht den Main- Donau Kanal zu einem sehr anspruchsvollen Gewässer. Am Main-Donau Kanal gibt es drei Arten von Ufern! Als Erstes die für Kanäle typische Steilwand, hier fällt der Kanal senkrecht bis auf ca. 2m ab, es folgt eine schräge bis auf ca. 4m wo die Schräge wieder in einen Waagrechten Boden übergeht in der Mitte findet man meistens noch ein Fahrrinne, die nochmals um einen Meter abfällt!...Die zweite Variante, ist ein relativ natürliches Ufer, bei dem allerdings die Betonwand von der Wasserkante beginnend schräg bis auf die oben genannten 4m abfällt, der weitere Verlauf ist analog zu dem bei Erstens genannten!...Die Dritte Variante ist ein Ufer mit Steinschüttung,(also große Steine planlos und lose übereinander!) zum Angeln sehr zu empfehlen, aber sehr hängerträchtig. Diese Ufer ist eigentlich genauso beschaffen wie die zweite Variante, jedoch findet man hier am Ufer anstatt der schrägen Betonwand eine Steinschüttung die ca. 3m tief und 4m in den Kanal hinein reicht, der restliche Verlauf ist dann wieder analog zu dem oben bereits erwähnten! Was noch zu erwähnen ist, ist das extreme Aufkommen an Dreikantmuscheln, welche das Angeln erschweren, für die Karpfen jedoch einen Leckerbissen darstellen. Der Karpfenbestand im Main- Donau Kanal ist ziemlich dicht und auch alt, hier ist vom 3 Pfünder bis hin zum „U-Boot“ (40 Pfund aufwärts!) alles drin! Das Durchschnittsgewicht hängt von der Angeltechnik ab, beim „normalen“ Karpfenangeln würde ich auf 4-6 Pfund schätzen und beim „Großkarpfenangeln“ auf 12-15 Pfund. Das Verhältnis von Spieglern und Schuppis würde ich auf 3:1 schätzen, also fast ausgeglichen! ... Eine weitere Attraktion sind, die Gras- und Marmorkarpfen die ebenfalls in extremen Größen vorkommen! Des Weiteren gibt es neben Karpfen auch noch weitere Attraktionen, wie einen Ausgezeichneten Weißfischbestand (Brassen, Rotaugen usw.), der Weißfische in allen Größen vorkommen lässt, ebenfalls kann man auf große Schleien treffen, die als Beifang auch nie ausgeschlossen werden können. Auch Raubfischangler können hier ihre Sternstunden erleben, Zander, Barsch und Rapfen stellen die Hauptbeute da, sie kommen in allen Größen vor! Vereinzelt finden sich auch Hechte und Waller, diese gezielt zu befischen ist jedoch schwierig und kostet viel Zeit. In manchen Abschnitten hat sich auch der Zwergwels eingenistet und scheint allgegenwärtig und vor allem immer hungrig zu sein, da er anscheinend alles frisst, was fressbar ist!
 


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High Pods haben den Vorteil, einigen Strömungsdruck von der Schnur zu nehmen, außerdem halten sie die Schnur von den gefährlichen Muscheln fern und verhindern somit Schnurbruch!
 
Köder:
Als Köder haben sich im Main- Donau Kanal sowohl Boilies als auch Partikel bewährt! Partikel sind aufgrund des Kostenfaktors vorzuziehen, da viel Futter durch vorbei fahrende Schiffe „verloren“ geht. Des Weiteren haben wir festgestellt, dass der Erfolg mancher Köder von Haltung zu Haltung verschieden ist, fangen in einem Abschnitt Boilies gut, so sind sie in einem anderen Hart- oder sogar süßem Mais unterlegen. Aufgrund des hohen Weißfischaufkommens ist die Verwendung von harten Ködern vorzuziehen. Als fängigste Köder haben sich Boilies (Geschmack je nach Laune der Karpfen!), sowie Hartmais und süßer Mais herausgestellt, wobei man bei den beiden letzteren immer mit einer Brachse oder sogar einem Rotauge als Beifang rechnen muss und da schützen auch keine Ketten von 7-9 Körnern!
 
 
Technik:
Zuerst braucht man eine geeignete Stelle, natürlich kann man auf der ganzen Strecke schöne Karpfen fangen, jedoch sollte man doch nach den Hot Spots suchen! Als heiße Ecke kann man am Main- Donau Kanal eigentlich alles sehen, wo die Monotonie unterbrochen wird, egal ob Wendebuchten, Trailerrampen, Brücken, oder auch die Übergänge der unterschiedlichen Ufervarianten sind gute Stellen zum Fischen. Eine weitere Empfehlung sind Muschelbänke die sich auf der ganzen Länge des Kanals finden lassen, sie allerdings zu finden, ist schwierig!
Das Angeln beginnt mit dem Füttern, da gezieltes Anfüttern verboten und nur mäßiges Beifüttern während des Angelns erlaubt ist, ist es ratsam eine Stelle über mehrere Tage zu befischen, allerdings ist sowohl Zelten als auch Übernachten am Wasser ebenfalls verboten!
Da das Futter durch die vielen Schiffe und vor allem durch deren Sog in alle Himmelsrichtungen verteilt wird, würde tagelanges Füttern sowieso nicht viel Sinn machen, eher sollte man versuchen, dass man nach jedem Schiff wieder einige Happen für die Karpfen einbringt. Dies erscheint mir sinnvoller als Berge von Futter ins Wasser zu kippen, die dann durch die Schiffe an ganz anderen Stellen liegen als gedacht! ...Gezieltes und überlegtes Füttern lautet die Devise.
Beim Gerät kann man aufgrund der fehlenden Hindernisse (vorausgesetzt man fischt nicht gerade am einzigen versenkten Einkaufwagen oder Fahrrad der Strecke! *g*) im Kanal schon mal einen Kompromiss eingehen, Ruten von 2,5 – 3 lbs reichen aus, eine 30er Hauptschnur und mittelgroße Rollen sind ebenfalls ausreichend! Wegen der vielen Dreikantmuscheln empfiehlt es sich mit einer dickeren Monofilen als Schlagschnur zu Angeln, da diese von den Muscheln nicht so leicht durchgescheuert wird wie eine Geflochtene (aber aufpassen, dass der Knoten durch den Schlauch des Bleis passt!). Selbstverständlich kann man auch einfach den Anti-Tackle Tube verlängern und so für Schutz vor den Muscheln sorgen. Als Montage kann man sowohl Inlinebeie, also auch eine Safety Bold Rig verwenden, je nach Stelle hat die eine oder andere Variante ihre Vorzüge, es kann immer vorkommen, dass sich das Blei doch mal in einer Kante verhakt und festsitzt, dann einfach mal locker lassen und aus einem anderen Winkel wieder anziehen, häufig lassen sich Hänger so lösen! Auf Abrisse, dank der Muscheln, muss man dennoch immer gefasst sein, keine Ahnung wie aber hin und wieder schaffen es die Plagegeister trotz aller Sicherheitsvorkehrungen die Schnur zu kappen. Als Vorfächer empfehlen sich ebenfalls, abriebsfeste Schnüre, aber auch einfache geflochtene funktionieren. Ebenso funktionieren die meisten Haken und Rig-Varianten, sowohl D-Rig, als auch Line Agliner und einfacher No Knot ohne Schnörkel fangen ihren Fisch.
Ein Hig Pod zum Hochstellen der Ruten ist zu Empfehlen aber nicht zwingend notwendig, die Swinger kann man aufgrund der ständig die Richtung ändernden Strömung getrost zu Hause lassen, so vermeidet man auch andauernden Fehlalarm und genervte Angelkollegen, den Biss kriegt man schon mit, wenn es soweit ist!Die besten Ergebnisse lassen sich bei konstanten Wetterlagen erzielen, wohin gegen wechselhaftes Wetter den Fischen nicht so zu gefallen scheint. Ebenso fällt auf, dass die Fische erst mit dem Einsetzen der Strömung, bzw. dem damit verbundenen Schleusen, richtig aktiv werden und mit dem Fressen beginnen, liegt der Kanal ohne jede Wasserbewegung da, so ist auch meistens unter Wasser "Beißflaute" angesagt.

 


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Ein „Durchschnittsspiegler“, kein Riese aber ein schöner Fisch!
 


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Solche Karpfen sind immer drin, schöner Schuppi, aus dem Main- Donau Kanal!
 
Nachteile:
Ein Nachteil ist, dass weder das Anfüttern noch das Schlafen am Wasser erlaubt ist (Angeln ist von 24:00 – 5:00 verboten!!!), aber man wird trotzdem seine Fische fangen. Ein weiterer Problempunkt ist der rege Schiffsverkehr, der gezieltes Füttern und auch ein Liegenbleiben der Köder fast unmöglich macht. Des Weiteren kann einem der Wechsel der Strömung von der einen in die andere Richtung, ziemlich auf die Nerven gehen und man muss sich erst daran gewöhnen. Ebenso können die Dreikantmuscheln, die viele Hänger verursachen manchen Angeltag ziemlich kostspielig werden lassen. Die Monotonie macht das Auffinden der Fressplätze ebenfalls nicht einfacher, aber das macht auch einen gewissen Reiz aus! Und hier und das gibt es auch noch übermotiviert Fischereiaufseher, die ihren Job an und ab mal zu genau nehmen (aber das ist die Ausnahme, die meisten sind wirklich in Ordnung!).
 
Fazit:
Der Main- Donau Kanal ist ein Gewässer, das durchaus einen Ansitz lohnt. Seine Eigenheiten machen ihn zu einem anspruchsvollen Gewässer, in dem jedoch zu jeder Zeit die Chance besteht einen richtig Dicken zu Landen. Die wechselnden Strömungsverhältnisse und die vielen Muscheln machen ihn zu einem Gewässer, das nicht jedermanns Sache ist, dennoch ist sein Potential nicht zu verleugnen. Der Main-Donau Kanal ist meines Erachtens nicht das optimale Gewässer um die ersten Schritte auf Karpfen zu unternehmen, für den erfahreneren Karpfenangler hält er jedoch mit Sicherheit schöne Fänge bereit! Der dichte Fischbestand macht es möglich an einem Tag mehrere Karpfen auf die Schuppen zu legen, es können jedoch wie überall auch Schneidertage vorkommen!
 
Also ab ans Wasser.
Gruß, Andi und Michi.
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